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Daten & Fakten Folgen für Unternehmen

Burnout und stressbedingte Ausfälle sind nach wie vor die zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen (16,3%). Die meisten krankheitsbedingten Frühberentungen gehen auf psychische Erkrankungen zurück, die berenteten Personen werden im Schnitt immer jünger.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen trifft es besonders hart, wenn eine oder sogar mehrere Arbeitskräfte ausfallen, auch für große Unternehmen sind die Kosten immens. Die durchschnittliche Dauer psychisch bedingter Arbeitsunfähigkeit beträgt knapp 40 Tage und ist somit die Krankheit mit der längsten Arbeitsunfähigkeit, dreimal so hoch wie bei anderen Erkrankungen mit 12 Tagen.
(Quelle: BKK Gesundheitsreport 2017) 

Daten und Fakten zur psychischen Gesundheit

  • Zwischen 2006 und 2014 ist es zu einer erheblichen Zunahme der Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen um mehr als vier Fünftel gekommen, wobei diese Fehlzeiten erst in den Jahren 2014 bis 2017 weitgehend stabil auf einem hohen Niveau stagnieren
  • Im Jahr 2012 wurden bundesweit 60 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen registriert
  • Die Ausgaben für Unternehmen und Volkswirtschaft belaufen sich auf Milliardenhöhe, allein die direkten Krankheitskosten für psychische Erkrankungen betragen knapp 16 Milliarden pro Jahr. Dabei ist der noch größere Anteil an indirekten Kosten, welcher durch reduzierte Produktivität und vorzeitige Verrentung, nicht berücksichtigt
  • Bis zu 13 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland sind nach Schätzungen von Gesundheitsexperten und Krankenkassen von Burnout betroffen
  • Fast zehn Millionen Tage waren Erwerbstätige wegen Burnout-Symptomen in 2010 krankgeschrieben. Das heißt: Rund 40.000 Arbeitskräfte fehlten über das ganze Jahr im Büro oder an der Werkbank, weil sie sich ausgebrannt fühlten
  • Ein Burnout verursacht nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Schnitt 30,4 Krankheitstage pro Jahr
  • Jeder fünfte Erwerbstätige (20%) erlebt Burnout-ähnliche Phasen
  • Jeder fünfte Arbeitnehmer leidet unter gesundheitlichen Stressfolgen – von Schlafstörungen bis zum Herzinfarkt
  • Jeder dritte Berufstätige arbeitet am Limit und fühlt sich stark erschöpft oder gar ausgebrannt
  • Fachleute beziffern den Produktionsausfallkosten und verlorene Bruttowertschöpfung in Deutschland auf rund 71 Milliarden Euro
  • Anstieg der Krankschreibungen aufgrund eines Burnouts seit 2004 um 700 % und Anstieg der Fehltage sogar um fast 1400 %
  • Psychische Erkrankungen sind die häufigste Ursache für krankheitsbedingte Frühberentungen. Zwischen 1993 und 2015 stieg der Anteil von Personen, die aufgrund seelischer Leiden frühzeitig in Rente gingen, von 15,4 auf 42,9 Prozent und lag somit bei einem Durchschnittsalter von 48,3 Jahren

(Quelle: BPtK-Studie zur Arbeitsunfähigkeit 2012, Bundesministerium für Arbeit und Soziales und Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2014, Deutsche Rentenversicherung Bund 2016, TK Gesundheitsreport 2018 & Stressreport Deutschland 2012)

Stressreport 2012

Der Stressreport Deutschland untersucht, in welchem Umfang Beschäftigte in Deutschland psychischen Anforderungen und psychischer Belastung in der Arbeit ausgesetzt sind – und woraus sie Kraft schöpfen.

Die Spitzenreiter der belastenden Faktoren sind unverändert:

  • Multitasking: gleichzeitiges Betreuen verschiedener Arbeiten
  • starker Termin- und Leistungsdruck
  • ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge
  • Störungen und Unterbrechungen der Arbeit
  • sehr schnell arbeiten müssen
  • Konfrontation mit neuen Aufgaben

Arbeitsbedingungen, die sich als Ressourcen positiv auswirken, sind laut Stressreport etwa:

  • Kooperation unter den Beschäftigten / Gemeinschaftsgefühl
  • Freiräume, die eigene Arbeit zu planen und einzuteilen
  • Unterstützung durch Vorgesetzte / gesunde Firmenkultur

Folgen für Unternehmen

Psychische Erkrankungen kosten Unternehmen und Sozialversicherungen Milliarden. Stressbedingte Erkrankungen wie Burnout verursachen für Unternehmen erhebliche Kosten – offensichtliche, aber auch versteckte:

  • Krankentagegeldkosten
  • Produktionsverlust
  • Langzeitausfälle, dadurch enormer Know-How Verlust
  • Unruhe und Verunsicherung unter den Mitarbeitern
  • Mehrbelastung der anderen Teammitglieder, dadurch erhöhte Ausfallgefahr weiterer Mitarbeiter
  • Belastung der Unternehmenskultur
  • Sinkende Identifikation mit dem Unternehmen
  • Vertrauensverlust in die Unternehmensführung
  • Imageverlust
  • Verschlechterte Chancen im Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs im Generationenwechsel

Wer sich aktiv für die Gesundheit seiner Beschäftigten einsetzt, ist für qualifizierte Arbeitnehmer attraktiv. Gesunde, wertgeschätzte Mitarbeiter stärken ein Unternehmen im Inneren genauso wie in der Außenwahrnehmung.

Prävention, Aufklärung und Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit rechnen sich!

Eine u.a. von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGVU) in Auftrag gegebene Studie belegt eindrucksvoll, wie sehr sich Investitionen in den Arbeits- und Gesundheitsschutz rechnen. In Anlehnung an den in der Wirtschaft genutzten Return of Investment (ROI) wurde ein Return of Prevention (ROP) ermittelt. Das Ergebnis: Jeder investierte Euro zahlte sich im Mittelwert um mehr als das Doppelte aus.

(Quelle: http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/dguv-rep1-2013.pdf und  https://www.dguv.de/de/praevention/praev_lohnt_sich/wirtschaftlichkeit/wirtschaftlichkeit-unternehmen/index.jsp)

Wettbewerbsfähigkeit

Ein weiterer, gravierender Gewinn ist der Wettbewerbsvorteil im anstehenden demografischen Wandel: Durch die Berentung der sog. Babyboomer-Jahrgänge ensteht ein Mangel an Fachkräften.

Qualifizierte Fachkräfte können sich ihren zukünftigen Arbeitgeber sehr genau aussuchen!

Firmenimage

Der gute Ruf eines Arbeitgebers wird für den Arbeitnehmer oder den potenziellen Bewerber immer wichtiger. Das sogenannte „Employer Branding“ bedeutet „Arbeitgebermarkenbildung“ und beschreibt das Image des Unternehmens. Ziel ist es durch unternehmensstrategische Maßnahmen, ein Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben. Umfragen zufolge ist der „gute Arbeitsschutz“ wichtiger als „spannender Arbeitsinhalt“ oder „moderne Arbeitsräume“.

(Quelle: https://www.hcm-magazin.de_Whitepaper_Employer-Branding-Studie-2017 )

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